Hühnergeddon vor den Toren Berlins: Wiesenhof beantragt Erhöhung der Schlachtkapazität auf 230.000 Tiere pro Tag!

Ein Beitrag von Jens-Martin Rode

Laut Presseberichten will die zum Wiesenhofkonzern gehörende “Märkische Geflügelspezialitäten GmbH” in Niederlehme trotz laufender Gerichts- und Widerspruchsverfahren die Schlachtkapazität des Betriebs in Niederlehme (Königs Wusterhausen) südöstlich von Berlin jetzt sogar auf 230.000 getötete Tiere pro Tag erhöhen. Ein entsprechender Antrag läge beim Landesumweltamt Brandenburg bereits vor. Die Bürgerinitiative KW stinkt’s stimmt sich mit einer Protestaktion am Freitag den 29.11.2019 anlässlich des internationalen Klimastreiks auf den Widerstand ein. Um Wiesenhof zu stoppen braucht die BI viel Unterstützung und vor allem Geld für Verfahrens- und Anwaltskosten. Deshalb bitten die Aktiven dringend um Spenden.  

 

Vogelsterben bald mit Bürgerbeteiligung?

 

Nach Bericht der Märkischen Allgemeine Zeitung vom 26.11.2019 habe der Wiesenhof-Betrieb den Antrag auf eine erneute Erweiterung der Schlachtkapazität von derzeit 160.000 auf nun 230.000 Tieren pro Tag bereits gestellt. Damit wolle der Konzern den Standort Niederlehme sichern und auf das wochentags sehr unterschiedliche Kaufverhalten der KundInnen reagieren. Nachfragespitzen müssten laut Konzern bedient werden können. In Wiesenhof-Betrieben sei es in der Vergangenheit zu Bränden gekommen. Von daher müsse der Konzern auch kurzfristig Produktionsausfälle durch Kapazitätserhöhungen in anderen Betrieben ausgleichen können. Bei der jetzigen Erhöhung wolle der Konzern aber Bürgerinitiativen und Umweltverbände frühzeitig in das Vorhaben einbinden und im Rahmen der Umweltverträglichkeitsprüfung die möglichen Auswirkungen untersuchen. 

   

#NeustartKlima: Protestaktion am Freitag den 29.11.2019 in Königs Wusterhausen

 

In Königs Wusterhausen wehrt sich die Bürgerinitiative “KW stinkt’s” gegen die Wiesenhof-Pläne. Unter dem Motto “Holt die Kastanien aus dem Feuer – 3 Jahre BI „KW stinkt’s“!” laden die Aktiven zu einer Protestaktion zum Klimasstreik am 29.11.2019 ein. Ab 11 Uhr informieren sie am Bahnhofsvorplatz in KW über die Wiesenhofpläne und die Möglichkeit, den Widerstand dagegen zu unterstützen. 

 

Der gigantische Fleischkonsum - vor allem in Industrieländern wie Deutschland - trägt durch Abholzung der Regenwälder und Landverbrauch für den Futtermittelanbau, einen hohen Wasser- und Energieverbrauch und lange Transportwege massiv zum Klimawandel bei. Giga-Schlachthöfe wie der in Königs Wusterhausen sind so eine Gefahr für Mensch, Tier und Umwelt. Eine Erhöhung der Schlachtmenge in Königs Wusterhausen heizt aber nicht nur das Klima erneut an, sondern schafft auch mehr Tierleid und mehr Belastung durch Geruch, Keime und Verkehr direkt vor Ort. Deshalb muss Wiesenhof gestoppt werden. 

 

Keine Erweiterung des Skandal-Betriebs: Drei Jahre Widerstand gegen Wiesenhof

 

Bereits vor einem Jahr erteilte das Landesumweltamt in Brandenburg die Genehmigung für die Erweiterung der Kapazitäten der zum Wiesenhof-Konzern gehörenden Schlachterei “Märkische Geflügelhof-Spezialitäten GmbH” von ehemals 120.000 auf 160.000 Tiere täglich (!). Doch wie durch den öffentlichen Druck der Bürgerinitiative aufgedeckt werden konnte, hatte der Konzern längst vor der Genehmigung eigenmächtig die Schlachtzahlen hochgefahren. Zwischen Februar 2015 und Mai 2018 hat Wiesenhof etwa 75.000 Tiere pro Tag über der genehmigten Kapazität geschlachtet und somit 89 Millionen Tiere ohne Genehmigung getötet, wie die Grünen im Brandenburger Landtag mit Verweis auf die Antwort auf eine Kleine Anfrage veröffentlichten. Dafür erhielt der Konzern nachträglich auch noch die Genehmigung!

 

Die jetzt angekündigte Erweiterung der Schlachtkapazität ist nicht die erste Erhöhung dieser Art. Seit Bekanntwerden der ersten Erweiterungspläne im Jahr 2016 auf den jetzigen Stand von 160.000 Tieren kämpft die Bürgerinitiative “KW stinkt’s” gegen den Fleischgiganten. Denn in Königs Wusterhausen ist es noch nicht zu spät. Mit einem Widerspruchsverfahren will die Bürgerinitiative die Kastanien aus dem Feuer holen. Für den aktiven und konkreten Widerstand gegen die zerstörerische Fleischproduktion des Riesen-Konzerns Wiesenhof brauchen die Aktiven deshalb viel Öffentlichkeit und Unterstützung! 

 

Komm, wir teilen und den Anwalt: Mit Kleinspenden Großkonzerne stoppen!

 

Vor allen Dingen für die bevorstehende gerichtliche Auseinandersetzung um die Erweiterung benötigen die Aktiven sehr dringend Geld. Darum bitten sie die Bevölkerung darum, sich jetzt mit einer Spende an den Verfahrenskosten zu beteiligen. Das Widerspruchsverfahren gegen die erste Erweiterung läuft bereits. Mit einem gerichtlichen Eilverfahren wollen die Aktiven bis zu einer Entscheidung im Hauptverfahren zunächst die Produktion wieder auf das ursprüngliche Niveau zurückfahren lassen. Das Verfahren ist sehr Umfangreich und Komplex. Deshalb hat die BI erfahrenen Rechtsbeistand mit der Verfahrensführung beauftragt. Zudem müssen Gutachten erstellt werden. Da Wiesenhof die Einsichtnahme in wichtige Unterlagen blockiert, laufen zusätzlich noch mehrere Nebenverfahren nach dem Umweltinformationsgesetz. 

 

Die Kosten für den Widerstand können so schnell auf mehrere Tausend Euro anwachsen. Der Protest gegen Wiesenhof wird von einem breiten Bündnis aus Umweltorganisationen und Tierrechtsinitiativen getragen. Doch können die Aktiven derzeit die Kosten nicht allein aufbringen. Deshalb ist es notwendig, dass sich eine große Öffentlichkeit am Verfahren beteiligt. Wenn viele Menschen mitmachen, dann können auch Beträge von jeweils 10, 20 oder 50 Euro am Ende Wiesenhof stoppen. Bitte Unterstützt das Verfahren mit einer Spenden! Vielen Dank!

Bitte Spenden! Vielen Dank!

Um den Widerstand gegen Wiesenhof weiterzuführen benötigt die Bürgerinitiative derzeit akut Geld. Mehrere Gerichtsverfahren stehen an: Der Widerspruch gegen die Genehmigung ist eingelegt. Da Wiesenhof aber, bis darüber entschieden ist,  munter weiter schlachten darf, versucht die BI gerade mit einem Eilverfahren die Schlachtung drosseln zu lassen. Zudem muss auch die Herausgabe von wichtigen Informationen über das Umweltinformationsfreiheitsgesetz erstritten werden. Das alles erfordert eine professionelle Vertretung vor Gericht. Spendet bitte für die Anwalts, Verfahrens und Kampagnenkosten! Vielen Dank!